Wie lassen sich Unternehmens- und Teamziele nachhaltig und gemeinschaftlich setzen? Diese Frage stellen sich nicht nur Projektmanager*innen. Meist werden KPIs als Messinstrumente verwendet, um Erfolg oder Misserfolg von Maßnahmen rückwirkend oder auch im laufenden Betrieb zu bewerten.
Doch KPIs kommen häufig einer Verengung der Perspektive gleich. Ein Grund, warum immer mehr Unternehmen auf OKRs zurückgreifen.
Was ist OKR?
OKR ist ein Framework zur Zielsetzung und Leistungsmanagement, das aus zwei Komponenten besteht: Objectives (Ziele) und Key Results (Schlüsselergebnisse). Objectives sind die Ziele, die eine Organisation erreichen möchte, während Key Results die Messungen sind, die zeigen, ob die Ziele erreicht wurden. Es handelt sich also um einen Ansatz zur Zielsetzung, bei dem Ziele klar definiert und messbar gemacht werden. Er wurde in den 1970er Jahren von Intel-Mitbegründer Andy Grove entwickelt und später von anderen Unternehmen wie Google und LinkedIn adaptiert.
Wie funktioniert OKR?
OKR besteht aus drei Schritten:
- Zielsetzung: Der Zielsetzungsprozess beginnt mit der Festlegung von Objectives (Ziele). Diese sollten spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und zeitgebunden sein. Zudem sollten sie einen klaren Zusammenhang zu den strategischen Zielen der Organisation haben.
- Planung: Nachdem die Objectives festgelegt wurden, müssen Key Results (KRs) definiert werden. Dabei handelt es sich um messbare Ergebnisse, die zeigen, ob das Objective erreicht wurde. Key Results sollten ebenfalls spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und zeitgebunden sein.
- Überwachung: Nachdem die Objectives und Key Results definiert wurden, müssen sie regelmäßig überwacht und angepasst werden, um sicherzustellen, dass die Organisation auf dem richtigen Weg ist. Dies kann durch regelmäßige Überprüfungen und Rückmeldungen erfolgen.
Was sind die Vorteile?
Die Vorteile von OKR lassen sich in fünf konkreten Argumenten zusammenfassen, die zugleich eine Hilfestellung bieten können, um sich für eine Verwendung des Konzepts auszusprechen.
- Klarheit: OKR stellt sicher, dass alle Mitarbeiter*innen auf das gleiche Ziel hinarbeiten und dass jeder weiß, was von ihm erwartet wird.
- Transparenz: Die Transparenz im Unternehmen / der Organisation wird gefördert, da alle Ziele und Fortschritte öffentlich gemacht werden.
- Agilität: OKR ermöglicht es Organisationen, schnell auf sich ändernde Marktbedingungen zu reagieren und ihre Ziele entsprechend anzupassen.
- Messbarkeit: Es wird sichergestellt, dass alle Ziele messbar sind und dass der Fortschritt regelmäßig überwacht wird.
- Motivation: OKR fördert die Motivation der Mitarbeiter*innen, da sie wissen, dass ihre Arbeit dazu beiträgt, die Ziele der Organisation zu erreichen.
Wie wird es in Unternehmen eingesetzt?
OKR wird von vielen Unternehmen erfolgreich eingesetzt, darunter Google, LinkedIn und Twitter. Das Framework kann auf jeder Ebene der Organisation angewendet werden, von der Unternehmensstrategie bis hin zu den individuellen Zielen der Mitarbeitenden.
Der Ansatz lässt sich in verschiedenen Unternehmensfeldern einsetzen. In der Marketingabteilung kann OKR beispielsweise dazu verwendet werden, die Anzahl der Leads zu erhöhen oder die Conversion-Rate zu verbessern. Im Vertrieb wird es zudem oft zur Erhöhung des Umsatzes oder zur Verbesserung der Kundenzufriedenheit eingesetzt.
OKR kann zudem auch in Kombination mit anderen Frameworks und Methoden wie Agile oder Lean eingesetzt werden. Ein Beispiel hierfür ist das Agile OKR-Framework, das die agilen Prinzipien von Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und Iteration mit OKR kombiniert.
Was unterscheidet OKR von KPIs?
Während OKR die Bedeutung von Zusammenarbeit, Transparenz und Verantwortlichkeit bei der Arbeit an Zielen in den Fokus nimmt, konzentrieren sich KPIs sich auf die Messung der Leistung.
Ein weiterer Unterschied zwischen OKR und KPIs besteht darin, dass OKR sich auf die Ziele und Prioritäten ausgerichtet sind, während KPIs sich auf Kennzahlen und Metriken fokussieren. OKR unterstützt Organisationen bei der Festlegung und Verfolgung von Zielen und Prioritäten, während KPIs Organisationen dabei helfen, die Leistung anhand messbarer Kennzahlen zu messen und zu bewerten.
Wie können Organisationen mit OKR beginnen?
Wenn eine Organisation mit OKR beginnen möchte, gibt es mehrere Schritte, die sie unternehmen kann:
- Festlegung der Ziele: Die Organisation sollte ihre strategischen Ziele definieren und sicherstellen, dass alle Objectives, die festgelegt werden, mit diesen Zielen in Einklang stehen.
- Schulung der Mitarbeiter*innen: Die Angestellten sollten über das OKR-Framework und seine Vorteile informiert werden, damit sie verstehen, warum und wie es eingesetzt wird.
- Festlegung der Objectives und Key Results: Die Organisation sollte ihre Objectives und Key Results festlegen und sicherstellen, dass sie spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und zeitgebunden sind.
- Überwachung und Anpassung: Die Organisation sollte sicherstellen, dass die Objectives und Key Results regelmäßig überwacht und angepasst werden, um sicherzustellen, dass die Organisation auf dem richtigen Weg ist.
- Kommunikation: Die Organisation sollte sicherstellen, dass alle Mitarbeiter*innen regelmäßig über den Fortschritt informiert werden und dass sie Feedback erhalten, um ihre Arbeit zu verbessern.
Darüber hinaus lohnt es sich, die Unterstützung von Expert*innen wie etwa Murakamy heranzuziehen, um sicherzustellen, dass alle Stakeholder*innen gut geschult werden.