Es gibt Unternehmen, die auf viele Mitarbeiter*innen besonders attraktiv wirken. Sie haben auch in Krisenzeiten weniger Personalfluktuation und scheinen keine Probleme damit zu haben, auch in Bereichen, in denen der War for Talents besonders stark wütet, die besten Kandidat*innen für sich gewinnen zu können.Ihr Erfolgsfaktor lässt sich meist auf einen Nenner bringen: Employer Branding.
Drei Erfolgsbeispiele aus Deutschland
Attraktive Marken wie Netflix oder Amazon haben es verstanden, das Interesse von potenziellen Mitarbeiter*innen nachhaltig für sich zu gewinnen. Die dafür eingesetzten Methoden und Kampagnen sind dabei äußerst vielfältig. Als Beispiele für erfolgreiches Employer Branding werden häufig internationale Unternehmen herangezogen. Doch auch in Deutschland gibt es eine ganze Reihe an Marken und Firmen, die mit innovativen Ideen und Kampagnen zu den beliebtesten Arbeitgebern geworden sind. Wir stellen euch drei Erfolgsbeispiele aus unterschiedlichen Branchen vor.
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Employer-Branding-Beispiel: HR-Software-Anbieter Personio
Als All-in-One HR-Software-Anbieter legt Personio großen Wert auf Employer Branding. Neben einer ganzen Reihe wichtiger Tipps und Tricks, betrachtet das Münchner Unternehmen Mitarbeiter*innen als „employer brand multipliers“. Das bedeutet, Angestellte werden aufgrund ihrer positiven Erfahrungen mit dem eigenen Arbeitgeber selbst zu dessen besten Fürsprecher*innen. So trifft man auf Personios Jobseiten immer wieder auf Mitarbeiter*innen, die Einblicke in verschiedene Aufgabenbereiche geben, aber auch den Arbeitshund vorstellen oder zeigen, wie in den einzelnen Büros gearbeitet wird.
Überhaupt fungiert das gesamte Karriereportal als perfektes Employer-Branding-Beispiel. Neben Einblicken in die verschiedenen Standorte sowie die offenen Positionen, wird hier zum Beispiel auch das Employee Advisory Board vorgestellt, welches das Management aus Angestellt*innensicht berät. Auch die Diversity und Sustainability Committees finden Berücksichtigung und jedes Team – vom Marketing bis zum Legal Team – ist mit einer eigenen Seite vertreten.
Ein Blick auf die Unternehmenswerte sowie eine Übersicht der einzelnen Schritte des Bewerbungsprozesses führen zudem zu größtmöglicher Transparenz. All dies unter der Prämisse “Imagine yourself working here”.
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Employer-Branding-Beispiel: Wissens-App Blinkist
Blinkist gehört zu den Stars der Berliner Start-up-Szene. Der 2012 gegründete Wissens-Dienst fasst für seine Abonnent*innen Sachbücher zusammen und hat weltweit bereits mehr als 13 Millionen Kund*innen. Darunter viele CEOs und Entscheider*innen.
Auch was das Employer Branding angeht, zeigt sich das Unicorn innovativ. So wird bei Blinkist Diversity großgeschrieben. Mit Mertcan Uzun hat das Unternehmen einen Talent Acquisition and Diversity & Inclusion Specialist, der das Thema auch nach außen vertritt und regelmäßig auf Veranstaltungen, in Podcasts und im Rahmen von Blogbeiträgen darüber spricht.
Auf der eigenen Karriereseite wird nicht nur erklärt, welche Services Blinkist anbietet, sondern auch, warum alle Mitarbeiter*innen Tag für Tag gerne zur Arbeit kommen. Zudem werden die Unternehmenswerte transparent erläutert. Neben der Förderung von Diversity ist Blinkist zudem ein klimaneutrales Unternehmen. Auch dies hat sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Employer-Branding-Faktor entwickelt.
Wie bei allen hier vorgestellten Employer-Branding-Beispielen, legt auch Blinkist einen Schwerpunkt auf die Social-Media-Kanäle. So gibt es bspw. auf LinkedIn und Instagram eigene Formate bzw. eigene Kanäle, die als “Behind the Blinks” betitelt sind. Dort werden Blicke hinter die Kulissen geworfen; Mitarbeiter*innen erklären beispielsweise, wie sie mit der pandemiebedingten Arbeit im Home Office zurechtkommen oder teilen humorvolle Anekdoten. So werden die Mitarbeiter*innen zu Unternehmensbotschafter*innen.
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Employer-Branding-Beispiel: Techniker Krankenkasse (TK)
Die Techniker Krankenkasse zählt nicht nur zu den größten und beliebtesten gesetzlichen Krankenkassen, sie wird auch regelmäßig als eine der besten Arbeitgeber in Deutschland gewählt. Neben einer Vielzahl interner Programme und Leistungen für die Mitarbeiter*innen, liegt dies auch an den ausgezeichneten Employer-Branding-Maßnahmen des Hamburger Unternehmens.
Das fängt bereits beim Karriereportal an: Neben der Möglichkeit, alle verfügbaren Stellen nach Abschluss, Erfahrungsgrad, Themengebiet und Einsatzort zu filtern, gibt es einen eigenen Bereich, der die TK als Arbeitgeber porträtiert. Hier finden sich jede Menge Informationen zu eigenen Gesundheitsprogrammen, Möglichkeiten der Vereinigung von Familie und Beruf, Diversity- und Fair-Work-Richtlinien, Weiter- und Fortbildungsangebote sowie Informationen rund um die Vergütung.
Darüber hinaus gibt es eigene Social-Media-Kanäle für TK-Karriere. Als Employer Brand erreicht die Krankenkasse so auch via Snapchat, Facebook, Twitter und den beiden Karriereportalen LinkedIn und Xing potentielle Kandidat*innen. Im Rahmen eines Karriereblogs sowie mit Hilfe von Videos auf der Plattform Watchado, geben Mitarbeiter*innen Einblicke in ihren Berufsalltag und erklären unter anderem, wie sie zur TK gekommen sind, was ihnen an ihrer Arbeit gefällt und welche Herausforderungen ihre Positionen mitsichbringen.